Interregionale Partnerschaft verknüpft KI und Nachhaltigkeit

Drei Männer, die sich ein Gerät anschauen.

Laut den Partnern des niederländisch-deutschen Projekts BiCoNet bietet künstliche Intelligenz (KI) ungeahnte Möglichkeiten, um KMU nachhaltiger und moderner zu machen.

Der Startschuss fiel im Januar diesen Jahres, und seither können KMU in einer breiten Region auf beiden Seiten der Grenze Unterstützung in diesem Bereich erhalten.

Das Interreg VI A-Projekt BiCoNet ist eine Partnerschaft zwischen niederländischen und deutschen Bildungseinrichtungen und Unternehmen. Beteiligt sind die Hochschule Osnabrück Campus Lingen, die Möbelfabrik Vepa, die Moduco GmbH, Grondstoffen Collectief Nederland, der Genossenschaftsverband Weser-Ems, Hanze, das Alfa-college/Rijnland Institut, die Grafschafter Volksbank eG und der IT Hub. Projektleiter Prof. dr.-ing. Wolfgang Arens-Fischer, tätig an der Hochschule Osnabrück: „BiCoNet unterstützt KMU, die ihre Geschäftstätigkeit auf nachhaltigere Weise ausüben wollen. Wir haben untersucht, was die Wirtschaft braucht, um sicherzustellen, dass Bildung und Wirtschaft nahtlos ineinandergreifen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Unternehmer den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte verringern wollen, natürlich ohne die Produktion zu reduzieren. Künstliche Intelligenz kann für sie analysieren, wie dies erreicht werden kann. Zum Beispiel durch Energieeinsparung, Abfallreduzierung oder Verbesserung der Logistik. Natürlich ist das bei jedem Unternehmen anders. Deshalb entwickeln unsere KI-Experten gemeinsam mit Partnerunternehmen Geschäftsmodelle, die übertragbar und in anderen KMU anwendbar sind. KMU können sich an dem Projekt beteiligen und so über modulare Geschäftslösungen verfügen, die nachweislich zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks beitragen.“

Rijnland Institut
Unter dem Namen Rijnland Institut arbeiten einige der genannten Bildungseinrichtungen seit zehn Jahren zusammen. Neben dem Alfa-college, Hanze und der Hochschule Osnabrück Campus Lingen gehört auch die NHL Stenden University of Applied Sciences, DC Terra dazu. „Das Rijnland Institut konzentriert sich auf die Vernetzung von Menschen, Unternehmen, Politik, Wirtschaft und Bildungseinrichtungen in den nördlichen Niederlanden, Overijssel und Nordwestdeutschland“, sagt Cigdem Zantingh, Institutsleiter des Rijnland Instituts. „Durch gut ausgebildete Studierende stärken wir nicht nur die KMU, sondern auch die Grenzregion, indem wir gemeinsam auf aktuelle Fragen der KMU reagieren. Diese kennen wir, weil unser Netzwerk aus über tausend Unternehmen besteht. Während der Projektlaufzeit von vier Jahren wollen wir möglichst viele Unternehmen bei der Verknüpfung von Nachhaltigkeit und KI unterstützen.“

Nachhaltige Büromöbel
Vepa the furniture factory, Hersteller von Nachhaltige Büromöbeln mit Niederlassungen u.a. in Hoogeveen und Emmen, hat bereits ein solches Pilotprojekt gestartet. Im Rahmen von BiCoNet hat das Rijnland Institut schnell Kontakt zu diesem Unternehmen aufgenommen, das sich auf dem Gebiet der nachhaltigen Produktion einen guten Namen gemacht hat. Leiter der Abteilung Design Gertjan de Kam: „Die Anfrage, Projektpartner zu werden, kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir glauben an die Kraft der KI als Bindeglied zu Nachhaltigkeit und Modernisierung, aber wir sind in erster Linie Möbelhersteller, daher ist die Unterstützung in diesem Bereich sehr willkommen“

Derzeit wird an einem Prototyp gearbeitet, der auf der Grundlage der erzielten Ergebnisse rasch weiterentwickelt wird. „In unserem Fall handelt es sich um eine Kamera und eine Software. Das System lernt mithilfe von künstlicher Intelligenz, um ein präzise zugeschnittenes Rohr für einen Sitz-Steh-Arbeitsplatz völlig abfallfrei herzustellen. Es lernt aus Fehlern schneller als ein Mensch und bietet ein erschwingliches Basismodell für andere Unternehmen. Da jedes Fertigungsunternehmen andere Bedürfnisse hat, sind Anpassungen erforderlich, und dabei können die Bildungseinrichtungen und der IT-Hub helfen.“

IT-Talent
IT Hub in Hoogeveen ist eine Gemeinschaft, die zum digitalen Wandel in den nördlichen Niederlanden beiträgt, indem sie als Impulsgeber, Verbindungsglied und Vermittler fungiert, so dass Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Behörden voneinander lernen und IT entdecken können”. „Auf diese Weise tragen wir zur Entwicklung und Bindung von IT-Talenten in den nördlichen Niederlanden bei“, sagt Direktor Edwin Gels. „Dank unseres umfangreichen Netzwerks sind wir in einer guten Position, um Parteien zusammenzubringen. Wir kennen Unternehmer, die von der Unterstützung durch BiCoNet profitieren würden, bündeln Wissen im Bereich der künstlichen Intelligenz und erhöhen die Chancen von IT-Studenten auf dem Arbeitsmarkt, indem wir sie in die Praxis einführen. Das Besondere an BiCoNet ist, dass es von bestehenden Techniken ausgeht, die dank künstlicher Intelligenz auf eine neue Weise angewendet werden. Auch das ist Innovation. Es wird viel für die Nachhaltigkeit der verarbeitenden Industrie und für den Arbeitsmarkt im Norden der Niederlande und in Nordwestdeutschland tun. KMU, die bereit sind, sich an sinnvollen Initiativen zu beteiligen, können sich um eine Zusammenarbeit bewerben.

Interreg VI
Das BiCoNet-Projekt wird im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 6,9 Millionen Euro von der Europäischen Union, dem niederländischen Wirtschaftsministerium (EZK), dem MWIKE NRW und dem MB Niedersachsen sowie den Provinzen Groningen, Fryslân, Drenthe, Flevoland, Overijssel, Gelderland, Nordbrabant und Limburg kofinanziert.

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Gruppenfoto von sechs Menschen.
V. l. n. r.: Wolfgang Arens-Fischer, Gertjan de Kam, Cigdem Zantingh, Christian Letteboer, Edwin Gels & Johan Teunis
Drei Männer, die sich ein Gerät anschauen.
Gertjan de Kam schaut sich mit den Alfa-college-Dozenten Christian Letteboer und Johan Tenis den Prototyp an, den Vepa the furniture factory verwendet.