In vier Pilotgemeinden werden innovative Modelle für Betreuung, Pflege und Gemeinwohl in ländlichen Räumen entwickelt.
Beteiligt sind Emsbüren, Vrees sowie Wilhelminaoord und Frederiksoord; koordiniert wird das Vorhaben vom Lead Partner Landkreis Emsland. Ziel ist es, Dorfgemeinschaft, Kommune, professionelle Pflegeanbieter und Familien so zu vernetzen, dass Menschen vor Ort mehr Verantwortung übernehmen und passende Unterstützungsstrukturen erhalten.
In Emsbüren und Vrees wird quartiersbezogene Beratung erprobt, die soziale, ärztliche und pflegerische Angebote bündelt und Anforderungen an neue Qualifikationen der Mitarbeitenden sichtbar macht. Vrees baut zusätzlich eine Einrichtung zur Anschlussversorgung nach Krankenhausaufenthalten auf, die Mobilisierung, Pflegeberatung und medizinische Versorgung in erweiterten Räumen mit moderner digitaler Infrastruktur kombiniert.
In Wilhelminaoord steht die Beteiligung der Bevölkerung bei der Entwicklung eines Wohlfahrtsprogramms im Mittelpunkt, um Gesundheit, Resilienz, ein lebendiges Dorfzentrum und Lebensqualität zu stärken.
In Frederiksoord wird das natürliche Umfeld gezielt für Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden genutzt, indem naturnahe Bildung, Jugendbeteiligung, Lebensmittelproduktion, kulinarische Innovation und kultureller Austausch zusammengeführt werden. So entsteht eine lernende Gemeinschaft, deren Erfahrungen langfristig auf die gesamte Region übertragen werden können.
Die Vielfalt der Dörfer, die unterschiedlichen „Pflegesysteme“ und die innovativen konzeptionellen Ansätze machen das Projekt zukunftsweisend. Als Ergebnis der intensiven Vernetzung und vergleichender Analysen entsteht ein Leitfaden mit Empfehlungen für die regionsweite Etablierung von „Sorgenden Gemeinschaften“. Das Projekt läuft bis zum 30. September 2029. Neben den beteiligten Gemeinden und dem Landkreis Emsland als Lead Partner ergänzen auf niederländischer Seite die Stichting Dorpsgemeenschap Frederiksoord Wilhelminaoord und Umgebung, das Welzijn MensenWerk, die Stichting Hogeschool Viaa aus Zwolle sowie die Stiftung De Proef den grenzübergreifenden Zusammenschluss.
„Das Projekt Sorgende Gemeinschaft wird im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 1,29 Mio. Euro durch die Europäische Union, die Niedersächsische Staatskanzlei sowie die Provinzen Drenthe und Overijssel mitfinanziert.“