Ausstellung in Leer: Johanniter an der Nordseeküste

Fünf Menschen stehen vor einer Ausstellungstafel zum Thema "Johanniter an der Nordseeküste".

Die Wanderausstellung „Johanniter an der Nordseeküste“ ist derzeit in Leer zu sehen.

Die Johanniter hatten für die Entwicklung des Wasserbaus, der Landwirtschaft und der Kultur im niederländischen und deutschen Küstenraum eine erhebliche Bedeutung.

Bereits aus dem Jahr 1319 ist eine Urkunde über die damals zwanzig friesischen Johanniterklöster an der Nordseeküste bekannt. Zum 700-jährigen Jubiläum dieser Urkunde entstand im Arbeitskreis ostfriesischer Klosterstätten des Klostervereins Ihlow die Idee, über die Geschichte und die Bedeutung der Johanniterklöster im Raum Groningen, Ostfriesland und Oldenburg eine Wanderausstellung zu erarbeiten. Dies wurde mit viel ehrenamtlichem Engagement und unter anderem auch durch die Unterstützung aus dem INTERREG-Programm der Europäischen Union, das vom Regionalen Programmmanagement der Ems Dollart Region (EDR) koordiniert wird, im Rahmen des „Net(z)werk+“-Projektes realisiert.

Die Ausstellung präsentiert Informationen zur allgemeinen Geschichte des Johanniterordens, über die Bedeutung der friesischen Johanniter-Kommenden an der Nordseeküste – und zeigt Texte und Materialien zu Johanniterklöstern an der Nordseeküste beiderseits der deutsch-niederländischen Grenze. Auch Artefakte und Funde aus archäologischen Grabungen an ehemaligen Johanniterklöstern sind zu sehen, besonders aus dem Landkreis Leer. Ein umfangreicher Flyer über alle 28 Johanniterstandorte zwischen Sneek und Lemwerder/Bremen ergänzt das Informationsangebot.

Bei der feierlichen Eröffnung begrüßte Bernhard Buttjer im Namen des Organisationsteams der Ausstellung insbesondere Eske Kadijk, die als Koordinatorin des INTERREG-„Net(z)Werk+“-Projektes die ehrenamtlich Tätigen nicht nur mit finanziellen Mitteln unterstützte, sondern ihnen insbesondere auch in der Corona-Zeit mit Rat und Tat zur Seite stand. Landrat Matthias Groote erinnerte sich in seinem Grußwort noch sehr gut an sein erstes Treffen mit den Initiatoren der Ausstellung im Oktober 2005 in Ihlow, denn es war sein erster Termin als Landrat von Leer. Das Motto der Johanniter sei aktueller denn je, sagte Groote, denn sie helfen Kranken, ganz gleichgültig, ob sie Moslem, Jude oder Christ sind. Jens Kessemeier, Leiter der Johanniter Subkommende Ostfriesland, gab einen Überblick zur Historie der Johanniter, die als Krankenpflegeorden gegründet und später auch Ritterorden wurden. 1952 wurde die Johanniterunfallhilfe gegründet, die allgegenwärtig ist, während der Johanniterorden im Stillen wirkt und nicht an die Öffentlichkeit tritt. Über die Vergangenheit und Gegenwart der Johanni(e)ter in den Niederlanden referierte Dr. Tom de Witt Hamer aus Groningen. Stimmungsvoll begleitete Pianist Carl Anton zu Knyphausen aus Nüttermoor die festliche Eröffnung sehr passend mit Musik aus der Zeit des Barock auf dem Cembalo.

Die Ausstellung ist bis zum 19. August 2024 im Foyer der Sparkasse LeerWittmund zu sehen. Das Foyer ist von der Mühlenstraße aus zugänglich und täglich bis Mitternacht geöffnet. Eintritt frei.

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