Deutsche und Niederländer wollen Wunderline gemeinsam realisieren
Am vergangenen Freitag trafen sich zahlreiche Verantwortliche der Wunderline in Apen. Dort wurden die geplanten Realisierungsschritte der Bahnverbindung zwischen Groningen und Bremen, die Entwicklung und Verbesserung der Anschlussmobilität (Reisen von Tür zu Tür) und die Intensivierung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit erörtert. Die Teilnehmer bekräftigten die große Bedeutung der Wunderline als Katalysator für die sozialwirtschaftliche Entwicklung in der nördlichen Grenzregion.
Das Ziel der Wunderline ist es, innerhalb von etwas mehr zwei Stunden bequem mit dem Zug von Groningen nach Bremen zu reisen. Diese Qualitätsverbesserung soll der Wirtschaft, dem Arbeitsmarkt und der Lebensqualität in der nördlichen Grenzregion Deutschlands und der Niederlande einen wichtigen Impuls verleihen. Der Lenkungsausschuss Wunderline ermittelte Ende Februar, welche Schritte nötig sind um die schnelle Bahnverbindung zu realisieren.
Gute öffentliche Verkehrsmittel sind eine Voraussetzung für die sozialwirtschaftliche Entwicklung der Region. Neben guten Anschlussverbindungen vor Ort ist auch die gegenseitige Anerkennung von Zeugnissen und Abschlüssen unabdingbar für grenzübergreifendes Arbeiten. Deshalb setzt die Wunderline auf ein Gesamtpaket aus drei Bestandteilen: eine schnelle Bahnverbindung, die Verbesserung der Reisezeit von Tür zu Tür (Anschlussmobilität) und die Unterstützung unterschiedlicher Initiativen im Bereich grenzübergreifender Zusammenarbeit. Ziel ist es, Ende 2018 ein Gesamtpaket zu unterzeichnen.
Gesamtpaket ist wichtig
Der Bürgermeister von Apen, Matthias Huber, unterstrich die Bedeutung der Wunderline und die Wichtigkeit der Verbindung als Impuls für die Region. Seitens des niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr betonte Dr. Christoph Wilk: „Das Besondere dieses Projektes ist es, dass es kein rein verkehrspolitisches Projekt ist, sondern dass es die Regionen grenzübergreifend zusammenführt.“
Die Wunderline wird grenzübergreifendes Reisen mit öffentlichen Verkehrsmittelen deutlich verbessern. Gleichzeitig dienen Kooperationen mit zahlreichen Partnern dem Ziel, das Arbeiten auf der anderen Seite der Grenze zu erleichtern. Zu diesem Zweck wurden bestehende Kooperationsverbände in der Region analysiert und werden neue Initiativen im regionalen und internationalen Rahmen aktiv unterstützt.
Bauphasen der Wunderline
Die Teilnehmer der Zusammenkunft reagierten positiv auf die vorgeschlagenen Realisierungsschritte, mit denen schon ab 2024 eine erste Fahrtzeitverkürzung umgesetzt werden soll. Für diese erste Baustufe sind verschiedene Infrastrukturmaßnahmen erforderlich – beispielsweise der zweigleisige Ausbau auf einigen Teilstrecken, der Umbau von Bahnsteigen und die Anpassung von Signalanlagen. Nach 2024 soll die Fahrtzeit zwischen Groningen und Bremen dann sukzessive auf etwas mehr als zwei Stunden verkürzt werden können, zunächst noch mit einem kurzen Umstieg in Leer. Dieser Umstieg in Leer soll aber später entfallen. Von den Maßnahmen zwischen Groningen und Bremen profitieren auch andere Verbindungen in der Region – zum Beispiel die Strecken Leer-Emden und Leer-Meppen, auf denen ebenfalls mit wesentlichen Fahrtzeitgewinnen gerechnet wird.
Verbindung an die Wunderline
Auch die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Anschlussmobilität wurden positiv aufgenommen: in den nächsten Monaten wird für alle Haltestellen entlang der Strecke inventarisiert, welche Maßnahmen vor Ort erforderlich sind, um einen guten Anschluss an die Wunderline zu organisieren. Matthias Huber sagt: „Ich könnte mir einen so genannten „HUB“ nach niederländischem Beispiel vorstellen. Dort werden Öffentliche Verkehrsmittel bereits sehr gut vernetzt. Das benötigen wir insbesondere auch für die ländlichen Regionen. Die erste Gespräche dazu findet bereits statt.“