CV Boost geht in die zweite Runde: Fachkräfte und Unternehmen profitieren von grenzübergreifender Qualifizierung

Marisa Baun

Der Fachkräftemangel bereitet auch den Unternehmen in der Ems-Dollart-Region große Sorgen. Viele junge Talente zieht es nach dem Studium in die großen Städte. Das Projekt „CV Boost“ will dieser Entwicklung weiterhin entgegenwirken.
Im Februar startet die Neuauflage der Initiative, die in ihrer ersten Projektphase Teil des Interreg-Projekts „Arbeitsmarkt Nord“ war.

Die Organisator*innen trafen sich jetzt in der Geschäftsstelle der Ems Dollart Region (EDR) in Bad Nieuweschans zur Planung der künftigen Aktivitäten und Vorgehensweisen. Das Ziel bleibt, motivierte Berufseinsteiger*innen und auch Rückehrer*innen in der Region zu halten. Im Projekt „CV Boost“ erhalten die Teilnehmenden zielgerichtete Zusatzqualifizierungen, um auch für den Berufsstart im Nachbarland gerüstet zu sein.

Durch Seminare, Workshops, Minipraktika und Feedbackgespräche werden sie auf einen erfolgreichen Einstieg in den regionalen Arbeitsmarkt vorbereitet. Insgesamt umfasst das Programm des „CV Boost“ 80 Stunden. „Die sich wirklich lohnen, wie schon unsere erste Auflage gezeigt hat“, sagt Organisator Gert Jan van ‚t Land von der Gemeinde Oldambt.

Denn die Unterrichtseinheiten des „CV Boost“ umfassen auch die Themen, die bei der Jobsuche im Nachbarland helfen.
So werden unter anderem praktische und rechtliche Aspekte der grenzübergreifenden Arbeit erörtert. Darüber hinaus gibt es ein Coaching für Bewerbungsgespräche auf der anderen Seite der Grenze.
Auch Mikropraktika in niederländischen bzw. deutschen Unternehmen sind vorgesehen.
Zudem werden Themen wie das Verfassen von Lebensläufen oder die Karriereplanung behandelt. Seminare runden das vielfältige Programm ab.

„Im Gegensatz zur ersten Projektphase wollen wir die Berufsstarter*innen in den Mittelpunkt stellen. Ihre Fähigkeiten müssen die Ausgangsbasis sein. Über diese Basis können wir die Menschen mit geeigneten Unternehmen in Kontakt bringen“, erklärt Organisatorin Maud Diemer vom sozio-gesellschaftlichen Expertise-Zentrum „CMO Stamm“.

Die Unterrichtseinheiten finden in englischer Sprache statt. Deshalb sind gute Englischkenntnisse der Teilnehmenden wichtig.

Darüber hinaus richtet sich „CV Boost“ an Menschen mit Hochschulabschluss oder vergleichbarem Qualifikationsniveau.

In der zweiten Auflage des Projekts geht es aber auch um eine weitere Zielgruppe: Die sogenannte „Stille Reserve“. Dabei handelt es sich um Arbeitnehmer*innen, die nicht in der amtlichen Statistik als Beschäftigte oder Arbeitslose auftauchen – aber unter bestimmten Bedingungen wieder in das Berufsleben zurückkehren würden. Dazu zählen zum Beispiel Personen, die sich nicht als arbeitslos melden, weil sie entweder keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld haben oder nicht davon ausgehen, dass sie von der Agentur für Arbeit vermittelt werden.

Mit einer zusätzlichen Qualifizierung im „CV Boost“ könnten sie für Unternehmen in der Region aber wertvoll sein.

Die Teilnahme am „CV Boost“ ist komplett kostenlos. Die Unterrichtseinheiten finden teils online und teils vor Ort statt. Reisekosten werden erstattet.

„Wir wollen den Talenten im Projekt auch zeigen, dass es in unserer Region genug interessante Arbeitsplätze und Möglichkeiten gibt“, sagt Organisatorin Charlotte Hidding von der Hanzehogeschool Groningen. „Als Projekt-Baustein von Arbeitsmarkt Nord konnten wir dazu bereits ein Netzwerk errichten, auf das wir jetzt aufbauen können. Deshalb können wir auch die Synergieeffekte nutzen, die sich zum Beispiel durch den Jobbus ergeben, mit dem Studierende Betriebe kennenlernen.“

In den kommenden Wochen stehe die Suche nach interessierten Teilnehmer*innen für die zweite Auflage des CV Boost im Fokus, betont Marisa Baun vom Kenniscentrum Noorderruimte.
Organisationen, Unternehmen, Gemeinden und Städte könnten helfen, auf die Möglichkeiten des Projekts hinzuweisen.

Alle Infos zum Ablauf von CV Boost und zur Anmeldung gibt es unter www.grenzenloos-edr.nl

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